Texte aus dem alten Gästebuch gerettet.
Leider konnte ich dieses Gästebuch nur teilweise rekonstruieren, weil Hacker versucht haben, hier unsinnige Texte zu veröffentlichen.
Falls Sie eine Meinung zu dieser Webseite haben, so bitte ich die Mailform zu benutzen. Danke im Voraus.
Lieber Künstler Knuzen,
leider hatte ich bisher wenig Zeit um mich intensiver mit Deinen "dimensionalen Bildplastiken" zu befassenn. Ich möchte das hiermit nachholen !!! Jeder kennt die Situation, wenn Berge von Styropor und anderer Materialien sich im Wohnzimmer stapeln, weil man sich eine neue HiFi-Anlage, Fernseher oder sonstiges gekauft hat. "Natürlich" sollten diese Geräte auch stoßfest und sicher verpackt werden, aber sind diese Unmengen wirklich von nöten? Aber selbst bei kleinsten Mengen wie Keks- oder Pralinenverpackungen wird nicht mit Plastik und Folie gespart. Inzwischen "produzieren" wir bei uns zu Hause mehr als doppelt soviel Müll für die gelbe Tonne/Säcke, wie für die normale Mülltonne.
Daher ist es nicht verwunderlich, das ein künstlerisch arbeitender Mensch früher oder später durch seine Arbeit dazu Stellung beziehen wird, indem er diese "Unvernunft" in seine Arbeit einfließen läßt. DEIN Umgang damit stellt aber eine besondere Herangehensweise dar. Oft benutzt Du gerade die kleinsten "Förmchen" von Pralinen o.ä. zum Ausgießen, färbst diese ein und montierst sie auf Holzplatten. Es bleibt also nur der Abguß, der aus Keramikmasse/Ton ist, also aus natürlichem Material, wiederum montiert auf natürlichem Material. Das schon alleine kontrastiert wunderbar mit den ursprünglichen Abfallprodukten der Plaste-Industrie. Toll ist dann noch die vielfache Reihung, die gefühlter Weise noch größer ausfallen könnte, um die Vielzahl der täglich anfallenden Wegwerfprodukte zu zeigen.Vielleicht solltest Du die Tafeln nicht nur mit 30 oder 50, oder wie in einem Fall mit 365 Formen, sondern mit noch mehr erstellen, denn in der Realität geht ja die Anzahl in die Unzählbarkeit. Aber durchaus verständlich bei der handwerklich aufwendigen Arbeit und dem Material, das es "nur" bei der Reihung bis 365 Teilen geht.
Schwieriger zu interpretieren sind Deine Stilleben aus Verpackungsabgüssen, wie z.B. "Frühlingsbote", "Flower01", "Prüllblumen", usw.. Was haben "schöne" Blumenbilder aus Verpackungsabgüssen dem Wahn der Verpackungsindustrie entgegen zu setzen? Oder sollen sie nichts entgegensetzen, sondern wieder dem "Schönen" zuführen? Sie ähneln Mosaiken, zwar nicht in dcht gefaßter Form, aber doch aus kleinteiligen farbigen Stücken zusammengesetzt. Mosaiken werden seit tausenden von Jahren zur Verschönerung und Dekoration von Wänden und Böden verwendet. Plastikmüll wird der Menschheit wahrscheinlich auch noch tausende von Jahre begleiten. Verrottet Plastik eigentlich ??? Und wenn ja, zu was ??? Oder ist dieser gesehene Zusammenhang zu weit hergeholt?
Die beim ersten Anblick vom Sujet her "einfacheren" Arbeiten, entpuppen sich beim zweiten genaueren Betrachten, als die schwierigeren. Sie haben etwas von antiken Mosaiken, aber auch von naiver Malerei, wiederum auch Umweltkritisches, aber ebend auch vom einfach "Schönem".
Sehr gut finde ich aber auch Arbeiten, wie "virtuelle Maschine", "Leo sucht", "Farbmühlen", usw. die etwas von einem Mahnmal/Denkmal haben.
Alles in allem, wirklich sehr interessante Arbeiten, die hoffentlich bald auch vom breiten Publikum entdeckt werden, und auch in öffentlich zugänglichen Institutionen, Galerien, .... besichtigt werden können.
Dazu wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg !!!
Michael Herrmann (Bildender Künstler HdK-Absolvent Berlin) 29.09.2009 12:35
Hallo Knuzen,
eine tolle Idee, den Plaste-Wohlstandsmüll der modernen Industriegesellschaft als neuestes Werkzeug für kreatives Schaffen zu benutzen. Da, wo heutzutage leider viel zu oft, im Alltag rezeptive Berieselung zur Gewohnheit geworden ist, zeigst Du mit Deinen dimensionalen Plastiken, aus dem Alltag geboren, weit mehr als nur Plattitüden auf einfältigen Flächen.
Um das mit den Augen richtig zu begreifen, ohne mit den Händen zu betatschen, muss man die Plastiken live gesehen haben. Ich habe sie gesehen und war verblüfft! Sie sind kein Bluff! So spiegelt jeder Tag der 365 eines Jahres, aus welcher Sicht dieses Arrangement auch immer betrachtetet wird, vertikal, horizontal, diagonal, von links, von rechts oder über Eck, mehrdimensional die Vielfalt der Schattierungen von Zeitabläufen wider. Und Leo strahlt die Zuversicht aus, Dr. Bauermeister zu finden, und wenn's auch erst im All ist, entsprechend ausgerüstet sieht er sich zumindest an.
Knuzenfiguren strahlen farbenfroh Zuversicht aus. Pessimismus ist da nicht zu finden! Und sie passen dimensional immer in einen Raum mit Perspektive.
Je mehr und länger betrachtet, können sie süchtig machen. Bitte nicht nachlassen,
wünscht Prof. Erhard Senf. 22.11.2008 19:03
Hallo Knuzen oder auch Papsi
Meinungen über künstlerische Objekte gehen meist sehr auseinander, denn Kritik, ob positiv oder negativ, ist immer einseitig, weil jeder Geschmack anders ist. Ob etwas schön ist hängt davon ab, ob es einen anspricht, Interesse weckt, man sich wiedererkennt und wie man es für sich selbst interpretieren kann. All das sind Dinge die sich in Deinen dimensionalen Bildplastiken wieder spiegeln, denn die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen (Johann Wolfgang von Goethe)
- und das sage ich nicht nur weil ich Deine Tochter bin -
Ich finde es toll, dass Du mit Deinen Dimensionalen Plastiken nicht nur einen Weg gefunden hast alte Verpackungen aufzuwerten und zu neuem Leben zu erwecken, sondern dass Du dadurch auch einen Weg gefunden hast das Leben derer, die eines Deiner Kunstwerke besitzen, etwas farbenfroher zu gestalten.
Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie (Truman Capote)
Du hast diese schöpferische Anlage, also mach weiter so.
Tochter Pia 05.01.2009 15:42
Ronald Broschat | 08.02.2009 18:16 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Seit ich Knuzen's Werke kenne, sehe ich Verpackungen mit ganz anderen Augen. Mehr kann sich ein Künstler nicht wünschen!
|